Landsberg/Kufstein/Nürnberg Aus Haft entwichener Betrüger gefasst

- Im August diesen Jahres nutzte ein 38-jähriger Häftling während einer Verlegung die Gunst der Stunde und flüchtete aus einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen. Er verbüßte einer mehrjährige Freiheitsstrafe wegen Betrugsdelikten. Seine eigentliche Haftstrafe wäre erst Mitte 2015 abgelaufen.

Ende Oktober nahmen Landsberger Ermittler die Fährte des 38-jährigen auf. Der Geschäftsführer eines Autohauses im Landkreis erstattete Anzeige gegen ein Pärchen wegen Betruges. Die beiden bestellten Mitte September einen Jahreswagen im Wert von 80.000 Euro. Eine Bezahlung des Fahrzeuges ist nicht erfolgt.
Im Anschluss fuhren die beiden in ein Autohaus im Großraum Augsburg und bestellten einen Sportwagen in Höhe von 140.000 Euro.
Dem nicht genug fuhren die beiden weiter nach Stuttgart und bestellten in einem Autohaus einen BMW X6 im Wert von 81.000 Euro. Den Jahreswagen aus Landsberg wollten sie dafür in Zahlung gegeben. Bis zur Auslieferung erhielten die beiden einen BMW X3 zur kostenlosen Nutzung.
Der 38-jährige verwendete unterschiedliche Personalien bei den Vertragsabschlüssen. Seine 45-jährige Lebensgefährtin, beide lernten sich im Rahmen einer Brieffreundschaft während seiner Haftstrafe kennen, konnte an ihrer Meldeanschrift in Landsberg nicht mehr angetroffen werden.
Die Hausverwaltung teilte mit, dass eine Umzugsfirma ihre Möbel abgeholt hatte. Die Spedition konnte in Augsburg ausfindig gemacht werden und somit auch eine Zieladresse in Kufstein/Österreich. Die Umzugskosten in Höhe von 3000 Euro wurden nicht bezahlt.
Die Beamten in Kufstein stellten noch Ende Oktober den unterschlagenen BMW X3 bei der 45-jährigen sicher. Der 38-jährige konnte bis dahin nur von Nachbarn wahrgenommen werden. Der bestehende Haftbefehl wurde nach vorliegenden Erkenntnissen der Inspektion Landsberg durch die Justizbehörden in Nordrhein-Westfahlen auf einen internationalen Haftbefehl erweitert.
Als die Kufsteiner Beamten Mitte November den Haftbefehl gegen den flüchtigen 38-jährigen vollziehen wollte, mussten sie feststellen, dass sich die beiden erneut abgesetzt hatten. Den Landsberger Ermittlern gelang es erneut den Aufenthalt in einer Nürnberger Pension ausfindig zu machen.
Der 38-jährige konnte am vergangenen Donnerstag, 14.11.13 durch Nürnberger Fahndungsbeamte in dieser Pension festgenommen und zunächst in die örtliche Justizvollzugsanstalt eingeliefert werden.
Aufgrund zahlreicher Betrugsdelikte mit einem finanziellen Schaden in Höhe von ca. 50.000 Euro wird seine Haftstrafe vermutlich um ein paar Jahre verlängert. Gegen die 45-jährige werden ebenso strafrechtliche Ermittlungen wegen Betruges geführt. Ein Haftbefehl ist nicht ergangen.

Polizei Landsberg/Lech | Bei uns veröffentlicht am 19.11.2013

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